Karner - Totentanz
Der Karner befindet sich unmittelbar südlich der Pfarrkirche von Metnitz, auf 850 m Seehöhe. Er ist ein kleiner achteckiger Bau mit steilem Pyramidendach und Dachlaterne.
Der Eingang zum Beinhaus im Untergeschoß liegt im Osten, jener zum oberen gewölbten Raum im Norden.
Die Totentanzfresken waren als ca. 1,20 m breiter und insgesamt 50 m langer Fries auf die Außenmauer des Karners gemalt.
Da diese ständig den Witterungseinflüssen ausgesetzt waren, wurden sie teilweise so stark beschädigt, dass schließlich 1968/69 die am besten erhaltenen Teile abgenommen und in die Restaurierungswerkstätte des Bundesdenkmalamtes gebracht wurden.
1989 wurde von Walter Campidell und Dietrich Wiedergut eine Kopie des Totentanzes in Freskotechnik angefertigt.
Als Vorlage dienten die teilweise noch erhaltenen Originalfresken, die Aquarellkopien aus dem Jahre 1885 sowie Darstellungen aus dem Heidelberger Blockbuch.
Alte mittelalterliche Vorstellungen von Vergänglichkeit werden im Totentanz neu interpretiert. Die "macabre", aber auch suggestive Vergegenwärtigung des tanzenden Todes, personalisiert als halbverwester Leichnam, wird mit dem radikal formulierten Anspruch auf Gleichheit aller gesellschaftlichen Schichten vor dem Tod verbunden. Die Ambivalenz der Aussage des Bildthemas zeigt sich am deutlichsten in den zugehörigen Texten, welche einerseits religiös moralisierend sind, anderseits sehr direkte Kritik an den herrschenden Schichten der Feudalgesellschaft ausüben.