Totentanz
Der Metnitzer Totentanz
Diese Kurzbezeichnug benennt zwei großartige kulturelle Leistungen in Metnitz. Den FRESKENZYKLUS mit Spruchband auf dem Karner und ein VOLKSSCHAUSPIEL, aufgeführt vor dem Karner von LaienschauspielerInnen und Chören aus Metnitz.
Beide Darstellungsformen gehen auf das Mittelalter zurück und behandeln dasselbe Thema: Die Gleichheit aller Menschen vor dem Tod, der weder Standes- noch Altersunterschiede kennt. Nur zu oft unerwartet und unerbittlich tritt er vor den einzelnen und holt ihn gleichsam "zum Tanz."
Die Textvorlagen des Freskenbandes und des Spieles sind verschieden. Die Vierzeiler am Fresko, die Tod und Opfer in den Mund gelegt werden, entstammen dem Heidelberger Blockbuch (gedruckt 1465 in Basel). Im ursprünglich geistlichen Spiel, das vor allem Buße predigt, sind verschiedene Liedtexte zusammengefasst. Ausgehend von Klöstern und Städten hat sich die Spieltradition in der bäuerlichen Bevölkerung erhalten. So wurde der Totentanz in der Gegend von Moosburg noch 1870 gespielt und dort 1924 als "Kärntner Totentanz" aufgezeichnet.
Durch die Initiative des langjährigen Bürgermeister Med. Rat Dr. Hans Staunig fand am 28 Juli 1957 die Wiederaufführung des Totentanzes statt.
In Metnitz wird das Spiel, bereichert um Kärntner Totenlieder, als "Metnitzer Totentanz" periodisch aufgeführt.
Der Inhalt ist einfach und geradlinig: der Engel gibt das Thema an:
"Auf, auf, o Mensch, mach dich bereit, ... es gilt ein Kranz, der Tot rufet allen nach sein Gefallen zu seinem Tanz."
Nachdem der Tod einen nach dem anderen zu seinem Tanz geholt hat, klingt das Spiel mit der Erkenntnis aus:
"Tretet all zu meinem Reigen dar,
die ihr das Leben schon habt gegeben
in Gottes Händ zum seligen End!"